Tuesday, July 24, 2007

Liebe Hörer,

ich war aufgrund meines Presseausweises über die Absperrung hinweg gekommen und hatte die Möglichkeit die jungen Rechtsgerichteten zu mustern. Es ist eine Tatsache, dass sich diese von den Links- Autonomen bzw. von Punkfans kleidungstechnisch nur noch geringfügig unterscheiden.
Der kahl-rasierete Springerstiefel, Polohemd/Hosenträger- Stereotyp war definitiv in der Minderheit. Es sind eher schwarzgekleidete, nietengürtel- und baggyhosentragende Personen dort umhergebummelt. Viele trugen Buttons, schwarze Sonnenbrille, überzogene Kapuzen etc. und hatten auch blondierte Haare. Grundsätzlich unterschieden sie sich kaum von den Leute, die sich zur Antifa hinzugesellt hatten und mit Flaggen und schwarzer Kleidungsmontur durch den Anlagenseepark schlenderten oder rannten. Es gab wohl auch die Situation, dass ein Rechter eine Glasflasche auf eine Polizeibeamten warf. Später des Tages wurde auch eine Rauchbombe gezündet.

Die beste Abgrenzungsmöglichkeit auf Demos besteht daher darin, helle Kleidung und andere Schnitte zu tragen. Es sollte auch, so habe ich das auch gemacht, No Violence/Keine Gewalt auf den Armen stehen.

Es ist nicht sinnvoll, struktureller Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Kein Individuum, keine Gruppe, kein Verein, keine politisches System lässt einen Angriff ungerächt.
Es ist unintelligent, sich mit plakativen Sprüchen gegen Polizeibeamte zu wenden und zu erwarten, dass man keine drauf bekommt. Die Erfahrung zeigt, mit welcher Wahrscheinlichkeit es dann tatsächlich zu gewaltvollen Ausschreitungen kommt. Es ist einfach schwachsinnig, sich gegen die gesamte Institution zu wenden, weil man schlechte Erfahrungen mit Polizeibeamten gesammelt hat. Jede Aktion/ Reaktion ist situations- und persönlichkeitsabhängig.--und muss im Rahmen eines Kontextes interpretiert werden.

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