Sunday, August 09, 2009

29.10-31.10 2009

Das Kieler Festival gibt einen Überblick
über die besten Filme aus dem faszinierenden Themenfeld Fetisch.

Erotische Fetische gibt es viele und es gibt viele Menschen, die mehr oder weniger, oft oder nur zeitweise, sich mit ihren persönlichen Fetischen beschäftigen.

Das Sprechen und Schreiben darüber gerät schnell ins analytisch Unerotische oder klingt zunächst unverständlich banal. Wie angemessene Worte finden für Körper, für Stoffe, gar für vergötterte
Medien-Stars, die selbst zur Fetisch-Projektion werden?
Bilder und Filme können bei diesem Ausdruck vermitteln.

Wenn es um Fetisch im Film geht, dann ist gängigerweise das Material von Lack und Leder, vorzugsweise in schwarzer Farbe, gemeint,
auch die einvernehmliche sadomasochistische spielerische Inszenierung
unter erwachsenen Menschen/mündigen Bürgern.
Fetisch ist zu einem Symbol-/Sammel-Begriff für deviante, von der "Norm" abweichende Sexualität und Fantasien geworden.

Fetisch und SM unterlagen bis vor wenigen Jahrzehnten der gesellschaftlichen Tabuisierung (wobei das Verbot wiederum zu einem zusätzlichen Reiz führte).
Mittlerweile ist die Subkultur sichtbar geworden, wird gesellschaftlich toleriert/akzeptiert, ästhetische Elemente werden aufgegriffen in Mode, Werbung, Musikvideos...

Erotische Kunst ist ein Mosaikstein zur Identitäts-Findung.
Im Vergleich zu früher gibt es heute eine Vielzahl sexueller Optionen (sogar die
Nicht-Sexualität/Verweigerung), was als Befreiung und Erfüllung erlebt wird.


Das Filmfestival gibt Einblick in eine andere Welt.
Dem Bilderrausch mag man sich hingeben;
wo er fragwürdig wird, kann man ihn in Diskussionen auch kritisieren.
Was gefällt oder abstößt ist letztlich eine persönliche, eine ganz persönliche Angelegenheit, über die man aber ins Gespräch kommen kann.
Das Internet ist der Platz ausschweifender sexueller Darstellung -
das Kino bleibt aber ein Ort wirklicher Begegnung und Kommunikation.

Was ist Qualität in diesem Zusammenhang?
Ein guter Fetisch-Film ist voyeuristisch und vermag die Rituale und die Ästhetik der Szene wiederzugeben. Pure 'perverse' Lust.
Oder
Ein guter Fetisch-Film zeigt das Sinnliche nicht isoliert,
sondern in einem psychologischen und sozialen Zusammenhang.
Vielleicht zeigt er auch, dass das Ganze etwas mit Liebe zu tun hat. "

Filme 2008:
"Walk all over me" von Robert Cuffley
"Bound for Pleasure" von David Blyth
"Susan for now" von Robin Franzi
"Born in a Barn" von Elizabeth Elson
"Meins" von Christian Pfleger
"Bianca Beauchamp All Access 2: Rubberized"
"L'Eredita Di Caino" von Sebastiano Montresor

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